Mehrere deutsche Medien berichteten am Freitag, dass Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht ihren Rücktritt plant.
Was wissen wir bisher?
Die Enthüllung wurde zuerst in einer deutschen Zeitung veröffentlicht Bauenmit dem Süddeutsche Zeitung Die nächste Zeitung kurz darauf. Beide zitierten ungenannte Quellen und sagten, sie könne bereits nächste Woche zurücktreten.
Allerdings äußerten sich Regierungssprecher in der Nacht zum Freitag nur zaghaft in dem Protokoll, dass es sich bei den Berichten um „Gerüchte“ handele, „die wir nicht kommentieren“.
Die Nachricht folgt auf eine stark kritisierte Silvesterbotschaft, die sie in den sozialen Medien gepostet hat. Während der Botschaft erwähnt Lambrecht den Krieg in der Ukraine, während im Hintergrund noch ein Feuerwerk läuft.
Mitglieder der oppositionellen CDU kritisierten den Brief als ohrenbetäubend und forderten sie auf, zurückzutreten.
Lambrecht gehört der linken SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz an. Schulz sagte, er habe nach dem viel kritisierten Video immer noch Vertrauen in Lambrecht.
Skandale sind Lamprecht nicht fremd
Auch Lambrecht geriet im Mai unter Beschuss, nachdem Berichten zufolge ihr 21-jähriger Sohn erlaubt hatte, mit einem Bundeswehrhubschrauber auf die berühmte norddeutsche Insel Sylt zu fliegen.
Als Verteidigungsministerin stand sie auch im Jahr 2022 an vorderster Front vieler anhaltender Kontroversen und Kritik bezüglich der militärischen Ausrüstung, die Deutschland in die Ukraine schickt, und der Schwierigkeiten, mit denen das deutsche Militär im Inland konfrontiert ist.
Sollten sich die Meldungen vom Freitag endgültig bewahrheiten, wird Lambrecht als dienstältestes Mitglied im Kabinett Schulz zurücktreten.
Die beiden Namen, die als mögliche Nachfolger angepriesen werden, sind beide Sozialdemokraten wie Lambrecht – und die Alternative müsste eine Koalitionsbalance zwischen den drei Regierungsparteien wahren, zu denen die wirtschaftsorientierten Freien Demokraten und die Grünen gehören.
Beide arbeiten in Lambrecht verwandten Rollen. Die eine ist die parlamentarische Sonderbeauftragte der Bundeswehr, Eva Högel, die andere Simtje Müller, Ministerialdirigentin in Lambrechts Team.
wd/msh (Reuters, dpa)
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