Der Bau des Kernkraftwerks Grafenheinfeld im südlichen Bayern begann 1975, die Anlage nahm 1982 den kommerziellen Betrieb auf. Es ist Deutschlands ältestes Kernkraftwerk, wurde jedoch im Jahr 2015 im Zuge der Regierungspolitik zur Abkehr von der Kernenergie geschlossen.
Das stillgelegte Kernkraftwerk im deutschen Grafenheinfeld wurde nach kurzer Verzögerung abgerissen.
Der Abriss der beiden 143 Meter hohen Kühltürme des Kraftwerks war ursprünglich für 17:30 Uhr Ortszeit geplant, wurde jedoch auf fast 20:00 Uhr verschoben, nachdem ein Atomkraftaktivist gegen die Zerstörung protestiert und einen der Masten erklommen hatte.
Polizeisprecher Denis Stegner sagte, der namentlich nicht genannte Aktivist sei an einen Turm in zehn Metern Höhe gekettet worden und ein Spezialteam sei eingesetzt worden, um ihn zu befreien, bevor die Polizei ihn abführte.
Der Bau des Standorts Grafenreinfeld im südlichen Bayern begann 1975, die Anlage nahm 1982 den kommerziellen Betrieb auf. Es ist das älteste Kernkraftwerk Deutschlands.
Doch im Zuge der Abkehr der Regierung von der Kernenergie wurde sie 2015 abgeschaltet.
Die damalige Umweltministerin Barbara Hendricks sagte, die Schließung sei „ein sichtbares Signal dafür, dass die Kernenergie voranschreitet“.
„Jedes Atomkraftwerk, das vom Netz geht, verringert das sogenannte Restrisiko, das mit dem Einsatz von Kernkraftwerken verbunden ist, und ist ein Fortschritt bei der Neuausrichtung unserer Energieversorgung“, sagte er 2015.
Allerdings warnte Ulrich Grillo, ehemaliger Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), vor negativen Auswirkungen durch die Stilllegung von Atomkraftwerken.
„Wenn eine Anlage regional vom Netz geht, wird es schwieriger, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Um Deutschlands saubere Energiewirtschaft lebensfähig zu halten, müssten Produktion und Arbeitsplätze geschützt werden, sagte er.
Im Rahmen der Strategie „Energiewende“ will Deutschland bis zum Jahr 2050 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen.
Etwa ein Viertel des Strombedarfs des Landes stammt derzeit aus nachhaltigen Quellen, es bestehen jedoch Zweifel an der Nachhaltigkeit des „Energiwende“-Plans.
Nach Angaben des deutschen Energieversorgers E.ON lieferte die Anlage zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme von Grafenreinfeld mehr als 11 Prozent der bayerischen Energie.
Der Projektleiter für den Abriss, Matthias Aron, sagte, dass nach dem Abriss der Betonschutt dazu verwendet werde, zwei Auffangbecken unterhalb der Türme zu füllen.
Durch den Einsturz, der etwa 30 Sekunden dauerte, entstanden etwa 55.000 Tonnen Betonschutt.
„Die beiden Türme begleiten uns, solange ich denken kann. Sie sind ein wichtiges Wahrzeichen. Sie waren schon immer ein Wahrzeichen für uns“, sagte Christian Keller, Bürgermeister von Grafenreinfeld.
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