Medienberichten zufolge könnte Deutschland bald Huawei- und ZTE-Geräte aus seinen 5G-Netzen entfernen.
Bloomberg gemeldet Am vergangenen Freitag unterstützten das Auswärtige Amt und das Wirtschaftsministerium der Bundesrepublik Deutschland den Vorschlag des Innenministeriums, in China hergestellte Technologie aus Gründen der nationalen Sicherheit abzuschaffen.
Dem Plan zufolge müssen deutsche Telekommunikationsunternehmen bis zum 1. Januar 2026 kritische Komponenten von Huawei und ZTE aus ihren Kernnetzen entfernen und die strukturelle Abhängigkeit von chinesischen Komponenten in Zugangs- und Transportnetzen bis 2029 weiter reduzieren.
Während der Sprecher des Ministeriums den Antrag ablehnte, heißt es in Berichten, dass der Widerstand aus der Industrie das Digitalministerium daran hindere, dem Plan zuzustimmen.
Der Grund für das Verbot chinesischer Hersteller von Telekommunikations-Kits liegt in der Regel in Artikel 7 des chinesischen Geheimdienstgesetzes, der Bürger und Organisationen zur Zusammenarbeit mit den Behörden verpflichtet. Dies wird weithin dahingehend interpretiert, dass jede chinesische Person mit Kenntnissen über das Netzwerk des Kunden gezwungen sein wird, ihr Wissen darüber mitzuteilen – eine reichhaltige Informationsquelle für nachrichtendienstliche Bemühungen.
Japan, Australien und Kanada haben die Verwendung von Huawei-Kits in Regierungsnetzwerken verboten.
Großbritannien verbietet Huawei im Jahr 2020 den Kauf von Ausrüstung für 5G-Netze Bis Ende 2027 müssen die restlichen Geräte in den Anlagen entfernt werden.
Im Sommer 2023 stufte die EU Huawei als „Hochrisikolieferant“ ein. EU-Kommissar Thierry Breton forderte die Mitgliedstaaten auf, sowohl Huawei als auch ZTE aus ihrer nationalen Infrastruktur zu verbannen, verhängte jedoch keine umfassenden Verbote. Allerdings haben einige Mitgliedsstaaten – wie beispielsweise Schweden im Jahr 2020 – eigene Verbote verhängt.
Deutschland hat das Verbot trotz der Entscheidung, Huawei nicht als Kernstück seines 5G-Netzes zu nutzen, nicht umgesetzt – möglicherweise aus Unpraktikabilität und Kostengründen. Doch der Druck ist groß: Berichten zufolge hat das Unternehmen damit gedroht, den Informationsaustausch mit Verbündeten einzuschränken, wenn es dem Anbieter weiterhin vertraut.
Der staatliche Bahnbetreiber Deutsche Bahn hat die Kosten auf bis zu 400 Millionen Euro geschätzt, falls dem Abriss- und Ersatzauftrag stattgegeben wird.
Und das ist nur ein Unternehmen: Die chinesische Botschaft geht davon aus, dass 60 Prozent der deutschen 5G-Netzwerkausrüstung von Huawei stammt.
Die USA selbst haben unterschätzt, wie viel es kosten würde, die vorhandene Ausrüstung abzureißen und zu ersetzen. Im Mai 2023 gab die FCC bekannt, dass die Initiative etwa 5 Milliarden US-Dollar benötigte – 3 Milliarden US-Dollar mehr als ursprünglich bereitgestellt. ®
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