Im Jahr 2023 war erneut ein deutlicher Anstieg der illegalen Einwanderung nach Europa zu verzeichnen, wobei sich Deutschland als Hauptzielland der EU erwies.
Berlin, August. 22 (Xinhua) – Im Jahr 2023 wird es erneut zu einem deutlichen Anstieg der illegalen Einwanderung nach Europa kommen, wobei sich Deutschland als wichtiges Zielland der Europäischen Union (EU) erweisen wird, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bundesbericht. Kriminalpolizei (BKA).
Nach Angaben des BKA verzeichnete die Europäische Agentur für Grenz- und Küstenwache im vergangenen Jahr rund 380.200 unerlaubte Grenzübertritte an den EU-/Schengen-Außengrenzen, was den höchsten Jahreswert seit 2016 darstellt und den wachsenden Druck an Europas Grenzen unterstreicht.
Innerhalb dieses EU-weiten Trends verzeichnete Deutschland einen besonders starken Anstieg. Nach Angaben des BKA stehen im Jahr 2023 in Deutschland 266.224 Personen im Verdacht der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthalts, ein Anstieg von 33,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die meisten dieser nach Deutschland einreisenden Migranten kamen mit 54.207 aus Syrien, gefolgt von 35.732 aus der Türkei und 35.370 aus Afghanistan. „Viele dieser Menschen sind auf Schlepper angewiesen, um ihnen die Reise nach Deutschland zu erleichtern“, heißt es in dem Bericht. Im vergangenen Jahr seien an den deutschen Grenzen etwa 39.700 mutmaßliche Schlepper kontrolliert worden.
Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der Containerschmuggel zunimmt. Die Zahl der Fälle hat sich auf rund 1.200 mehr als verdoppelt, während sich die Zahl der auf diese Weise gehandelten Menschen auf rund 17.500 fast verfünffachte.
„Bei diesen Einsätzen kommen oft Transporter zum Einsatz, die leicht zu mieten sind und keine spezielle Lizenz erfordern, was sie zu einer bevorzugten Wahl für Schmuggler macht“, so das BKA.
Nach Angaben des ZDF wurden im Jahr 2023 bundesweit mehr als 200 Fluchtversuche im Zusammenhang mit sogenanntem Containerschmuggel gemeldet, jeder vierte endete mit einem Unfall.
Die Zunahme der Menschenhandelsaktivitäten ging mit einem Anstieg der Zahl der im Land registrierten Menschenhandelsverdächtigen um 26,6 Prozent und der Zahl der Menschenhandelsfälle um 60,5 Prozent einher.
Menschenhandelsbanden gingen immer risikofreudiger vor, hieß es in dem Bericht, und „setzten Polizeikräfte ein, um sich der Kontrolle und Strafverfolgung der Opfer des Menschenhandels gnadenlos, unbeteiligter Dritter und anderer zu entziehen.“
Für die Kommunikation innerhalb von Schleppernetzwerken würden vor allem Messenger-Dienste wie Telegram und WhatsApp genutzt, stellte das BKA fest. Das ZDF berichtete außerdem, dass Menschenhandelsunternehmen Social-Media-Plattformen nutzten, um ihre Dienste zu vermarkten. Kurze Videos zur Werbung für Schmuggelrouten nach Deutschland wurden aktiv auf Facebook, Instagram und TikTok geteilt. Diese Websites wurden auch zur Rekrutierung von Fahrern für Schmuggeloperationen genutzt.
Angesichts der wachsenden Herausforderungen durch Menschenhandelskriminalität betonte das BKA die Notwendigkeit einer verstärkten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden in den Herkunfts-, Transit- und Zielländern und bezeichnete diese als „lebenswichtig“. ■
„Essensliebhaber. Unverschämter Alkoholguru. Leidenschaftlicher Internet-Freak. Hardcore-Analyst. Gamer.“
More Stories
Bürokratie blockiert ukrainische und syrische Ärzte – DW – 29.08.2024
Starmer wirft Deutschland mangelnden Ehrgeiz zu Beginn des Brexit-Neustarts vor
Turnerin stürzt in Deutschland vom Berg in den Tod » Explorersweb