Rettungskräfte in Westdeutschland führten an diesem Wochenende umfangreiche Rettungsaktionen durch, da die Große Flut in der Region eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat.
Mindestens 150 Menschen sind bei Überschwemmungen in Westdeutschland ums Leben gekommen. Diese Zahl beträgt mindestens 110 in Rheinland-Pfalz und 43 im Nachbarland Nordrhein-Westfalen.
Mehr als 850 Soldaten der Bundeswehr unterstützen die Hilfsmaßnahmen.
DW-Reporter beschreiben die Zerstörungs- und Säuberungsaktionen
DW-Reporter waren am Samstag in den stark betroffenen Gebieten vor Ort, wo sie sowohl die Verwüstung durch das Hochwasser als auch die Aufräumarbeiten miterlebten.
DW-Reporterin Giulia Soutelli ging in die stark betroffene Gegend von Ahrweiler, wo sie sich mit Einheimischen traf. Die Einheimischen waren entsetzt, als sie ihre Häuser und Geschäfte zerstört sahen.
Alexander Petrovsky, Besitzer eines örtlichen Spielzeug- und Spielzeugladens, beschrieb, wie sein Geschäft „fast einen Meter unter Wasser“ stand.
Soutelli sagte, Freiwillige von Ahrwheeler hätten Traktoren und Lastwagen mitgebracht, um die Trümmer von der Katastrophe zu beseitigen.
Kate Brady von der DW war in Ahreweiler, wo er sagte: „Das Ausmaß der Verwüstung ist verheerend.“ Er beschrieb, wie lokale Hausbesitzer aussahen, als Überschwemmungen ihr Haus „aus allen Richtungen“ überfluteten.
Kate Tyagi von der DW berichtete am Samstag über eine tragische Szene in Cincinnati, bei der zwölf Menschen bei der Überschwemmung eines Behindertenhauses ums Leben kamen.
Steinmeier, Lacet-Besuch in betroffenen Gebieten
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte in Begleitung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschett die vom Hochwasser heimgesuchte Stadt Erbstadt.
„Wir trauern um Freunde, Bekannte und Familienmitglieder – Ihr Schicksal hat uns das Herz gebrochen“, sagte Steinmeier bei dem Besuch.
Lacet versprach schnelle Hilfe bei der sogenannten „Jahrhundertkatastrophe“.
Lachet war gezwungen, sich zu entschuldigen, nachdem ein Video, in dem er während seines Besuchs lachte, sich online verbreitete und die Nutzer der sozialen Medien verärgerte. Lacette, die Präsidentschaftskandidatin der CDU, hofft, im Herbst nach Angela Merkel zu gewinnen.
Überschwemmungen greifen auf Ostdeutschland und Österreich über
An mindestens drei Orten in Ostdeutschland und Österreich war am Samstag extreme Hochwassergefahr bekannt geworden.
Heftige Regenfälle peitschten Teile der Sächsischen Schweiz, einer beliebten touristischen Hügelregion südöstlich von Dresden.
Besonders betroffen waren die sächsischen Städte Newstodt, Sephnitz, Bad Schntow, Reinhardstorf-Shana und Kohrich. Aufgrund der Situation wurde eine Bahnstrecke zwischen Bad Shandau und der tschechischen Stadt Tezin vorübergehend gesperrt.
Starke Regenfälle haben die Straßen von Berchetkaden in Süddeutschland verwüstet
Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte eilten zum Einsatzort in Oberbayern im süddeutschen Bundesland Bayern.
Inmitten von Berichten über überflutete Straßen und Erdrutsche hat der bayerische Landkreis Perth Desktop die Überschwemmung zu einer katastrophalen Flut erklärt. Mindestens ein Mensch ist bei den Überschwemmungen ums Leben gekommen.
Die österreichische Stadt Hall ist stark von Überschwemmungen betroffen.
Zahl der Todesopfer in Belgien steigt, niederländische Regionen in höchster Alarmbereitschaft
Im benachbarten Belgien werden die Such- und Rettungsbemühungen fortgesetzt, bis Samstag werden mindestens 103 vermisst. Die Zahl der Todesopfer durch die Fluten ist auf 27 gestiegen.
Der belgische Premierminister Alexander de Cruz besuchte am Samstag in Begleitung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula van der Leyen Orte mit „beispiellosen“ Hochwasserschäden.
Die südliche Provinz Limburg war wegen Überschwemmungen in höchster Alarmbereitschaft. Premierminister Mark Rutte besuchte Limburg, wo er sagte, es gebe keinen Zweifel, dass hinter den Überschwemmungen „Klimawandel“ steckt.
Merkel besucht Hochwasserstadt
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Sonntag voraussichtlich die vom Hochwasser betroffene Stadt Schultz in Rheinland-Pfalz besuchen. Sein Besuch in der schwer betroffenen Region verzögerte sich wegen seiner Reise in die USA, wo er im Weißen Haus mit Präsident Joe Biden zusammentraf.
Bundesfinanzminister Olaf Scholes sagte nächste Woche bei einem Treffen mit anderen Kabinettsmitgliedern, dass er den von den Fluten Betroffenen finanzielle Hilfe leisten werde. Sonntagsfilm Zeitung.
Scholes sagte, mehr als 300 Millionen US-Dollar (354 Millionen US-Dollar) an Soforthilfe sollten „deutlich mehr“ an die Flutopfer verteilt werden. Er sagte auch, dass Deutschland Milliarden für den Wiederaufbau von Infrastruktur wie Straßen und Brücken ausgeben sollte, die durch die Katastrophe zerstört wurden.
wd/sri (AP, AFP, dpa)
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