FRANKFURT (Reuters) – Die Porsche-Aktie legte am Donnerstag nach Volkswagen einen flachen Start hin. (VOWG_p.DE) Er trotzte volatilen Märkten, um die 75 Milliarden Euro (72 Milliarden US-Dollar) schwere Sportwagenmarke im zweitgrößten deutschen Debüt aller Zeiten zu listen.
Volkswagen hat die Porsche-Aktie am oberen Ende der angegebenen Bandbreite bewertet und 19,5 Milliarden Euro aus dem Börsengang gesammelt, um die Elektrifizierungsoffensive des Konzerns zu finanzieren. Die Aktien der Porsche AG notierten um 08:54 GMT 2,5 Prozent über dem Ausgabepreis von 82,50 Euro.
Damit liegt die Porsche AG nah am Marktwert von Volkswagen insgesamt, der bei rund 84 Milliarden Euro liegt, und liegt damit vor Konkurrenten wie Ferrari. (RACE.MI). Es ist die größte Liste in Deutschland seit der Deutschen Telekom (DTEGn.DE) in 1996.
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Der starke Start der Porsche AG erfolgte trotz einer breiten Schwäche an den Aktienmärkten, da sie sich auf hochriskante erwartete deutsche Inflationsdaten eingestellt hatte. Beteiligt sich an Volkswagen und besitzt eine Porsche SE (PSHG_p.DE)die eine Sperrminorität an der Porsche AG hält, ging um 4,3 % bzw. 6,7 % zurück.
„Dies ist heute nicht gerade das Traumumfeld für einen Börsengang“, sagte Thomas Altmann, Vermögensverwalter bei QC Partners.
Europäische Notierungen stehen vor dem schlechtesten Jahr seit 2009, da Anleger angesichts steigender Inflation, hoher Zinsen und des Krieges in der Ukraine eine mögliche globale Rezession befürchten.
Unternehmen in der Region haben laut Refinitiv-Daten bis zum 27. September Kapitalmarkttransaktionen in Höhe von 44 Milliarden US-Dollar aufgebracht, mit nur 4,5 Milliarden US-Dollar aus Börsengängen.
Porsche-Chef Oliver Blume, dessen Doppelrolle als neuer Volkswagen-Chef von einigen Investoren kritisiert wurde, bezeichnete die Notierung als „historischen Moment“, als er seine Kollegen umarmte und in einem überfüllten Frankfurter Börsenparkett eine Glocke läutete.
Volkswagen sagte, dass die Marktvolatilität genau der Grund sei, warum Fondsmanager dringend ein stabiles und profitables Unternehmen wie die Porsche AG brauchten, um darin zu investieren.
„Porsche war und ist die Perle des Volkswagen Konzerns“, sagte Chris Oliver Schickentans, Chief Investment Officer beim Fondsmanager Capital.
„Der Börsengang hat nun sehr transparent gemacht, welchen Wert der Markt Porsche bringt. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf die Aktionäre von Volkswagen aus.“
Angesichts der Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe für eine radikale Umstellung auf Elektromobilität und Software haben die Führungskräfte von Volkswagen lange darüber nachgedacht, Porsche an die Börse zu bringen, ein Schritt, von dem sie hoffen, dass er dringend benötigte Mittel aufbringen und den eigenen Wert von VW steigern wird.
Die Familien Porsche und Bisch, deren Holdinggesellschaft Porsche SE Volkswagen kontrolliert, festigen ihrerseits ihre Kontrolle über die Porsche AG, da sie 25 % plus eine stimmberechtigte Stammaktie an der Sportwagenmarke halten werden.
Im Rahmen des Börsengangs wurden bis zu 113.875.000 stimmrechtslose Porsche-Vorzugsaktien verkauft.
(1 Dollar = 1,0352 Euro)
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Zusätzliche Berichterstattung von Victoria Waldersi, Emma Victoria Farr, Hakan Ersin und Christoph Stitz; Schreiben von Victoria Waldursi und Mathias Williams; Redaktion von Jane Merriman und Mark Potter
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