Mit der Abkehr vom Covid-19-Konzept hat Deutschland einen neuen Standard für virtuelle Stakeholder-Meetings gesetzt. Die deutsche Hauptversammlungssaison 2023 wird eine neue Gesetzesinitiative – Unternehmen und Investoren müssen sich vorbereiten.
Gesellschafterversammlungen deutscher Aktiengesellschaften sind traditionell physische Versammlungen. Aktionäre oder ihre Vertreter müssen grundsätzlich an der Versammlung teilnehmen, um das Wort zu ergreifen und abzustimmen. Im März 2020 führte Deutschland aufgrund der Covid-19-Pandemie schnell das einfache und unkomplizierte Konzept der virtuellen Meetings ein, das Unternehmen bis August dieses Jahres nutzen können. Die Novellierung des Aktiengesetzes sieht nun nach kontroverser Debatte ein überarbeitetes langfristiges Konzept für virtuelle Meetings vor.
Unternehmen können Meetings im Jahr 2023 abhalten oder das neue Konzept für virtuelle Meetings nutzen und dann, basierend auf der Zustimmung der Aktionäre, versuchen, im Jahr 2023 teilzunehmen.
Unter der neuen Regelung für virtuelle Versammlungen müssen Unternehmen Online-Tools für die Kommunikation bereitstellen und den Aktionären ermöglichen, ihre Rechte auszuüben und vor der Versammlung Einsicht in den Bericht des Verwaltungsrats zu nehmen. Sie sollten es auch Interessenvertretern ermöglichen, aktiv an Videokonferenzen teilzunehmen, nicht nur passiven Zuhörern und Wählern, wie im Fall von virtuellen Versammlungen von Covid-19.
Befürworter der neuen Politik feiern die Änderungen als Sieg für Aktionärstransparenz und echte Aktionärsdemokratie. Kritiker befürchten, dass Unternehmen, die das neue virtuelle Format für ihre Versammlungen nutzen, einem erheblichen Risiko ausgesetzt sind, dass Entscheidungen gerichtlich angefochten werden, von denen sie sagen, dass sie ihre Rechte unter dem neuen Regime verletzen.
Seit den 1980er Jahren hat Deutschland lange darum gekämpft, bestimmte Instrumente einzuführen, um missbräuchliche Aktionärsklagen, bei denen Aktionäre Beschlüsse aus irgendeinem entfernten Grund anfechten, einzuschränken, um sie auszusetzen. Unternehmen können großzügige Vergleichsbeträge zahlen und ihre Entscheidungen weiterhin durchsetzen. Das neue Gesetz könnte tatsächlich ein neuer Spielplatz für Kunstfehlerklagen sein. Organisationen sollten viel über die Gestaltung von Verfahren für Reden und Fragen und Antworten nachdenken, damit sie diese handhaben können, ohne Entscheidungen aufgrund unvollständiger Antworten, die während des Meetings gegeben wurden, in Frage zu stellen.
© Copyright 2022 Squire Patton Boggs (US) LLPNational Law Review, Bd. XII, Nr. 223
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